Joseph von Arimathia - heute ein Heiliger, dessen Festtag am 17. März begangen wird. Nach den Evangelien des Neuen Testaments war er ein reicher Jude aus Arimathia. Wahrscheinlich war er ein Mitglied des altjüdischen Gerichts (Synedrium) in Jerusalem. Nach der Kreuzigung bat er den römischen Statthalter Pontius Pilatus um den Leichnam von Jesus Christus und legte ihn in sein eigenes Grab. Er ist offenbar ein in die Mysterien Eingeweihter und erfüllt die Notwendigkeit der metaphysischen Gesetze. Als Jude gehört er zu den Vollziehenden der anderen Seite. Er kennt die kausale, immer die Polarität erfüllende Bedingtheit der Schöpfung. Danach hat das an Christus Vollzogene unausweichliche, konkrete Folgen. Er verdrängt sie nicht sondern nimmt sie in direkter Form auf. Im übertragenen Sinn kann man sagen, ab sofort "lebte er bewusst mit der Leiche in seinem Grab". 
Das apokryphe »Evangelium des Nikodemus« (5. Jahrhundert) schreibt die biblische Geschichte des Joseph von Arimathia fort. Als der Leichnam Jesu durch seine Auferstehung aus dem Grab verschwunden war, wird Joseph verhaftet und des Leichenraubs beschuldigt, zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt. Im Kerker erscheint ihm Jesus, übergibt ihm den Kelch und bestimmt ihn zu dessen Hüter. Joseph soll nur wegen der Kraft des Kelches den Kerker überlebt haben. Jeden Tag kam eine Taube und legte ein Stück Brot darauf. 
Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis soll der greise Joseph seiner Heimat den Rücken gekehrt haben und in die römischen Provinz Gallien gegangen sein. Dort soll der Gral auf dem "Berg des Heils" (dem Berg Muntsalvach) fortan gehütet worden sein.

 

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