Der erste Satz der Bibel


  Die Genesis - eine verbindende Grundlage für Juden, Christen und Muslime 

Gehen wir davon aus, dass die Bibel für den Menschen eine Botschaft hat, dann müssen wir sie erfahren. Wo immer die Bibel auch herkommt, sie wurde zur Grundlage unserer Kultur, Moral und Ethik. Sie ist deshalb zumindest aus dieser Sicht von großer Bedeutung. Selbst der Nichtgläubige kommt an ihr nicht vorüber. Sie ist der Schlüssel zur Literatur, Musik und Malerei. Wer Goethes Faust liest oder Bachs Passionsmusik hört und verstehen will, der muss von der Bibel wissen. Nicht von ungefähr bezeichnet man sie als das Buch der Bücher.

Nicht jeder weiß, warum wir Ostern und Weihnachten feiern und mancher glaubt, Goethe, Bach oder die Kunst eines Michelangelos seien die Privatsache weniger, ohnehin verstaubter Kulturleute. Doch wollen alle in Frieden leben. Das wird nicht gelingen, wenn sich nach wie vor Juden, Christen und Muslime auf blutige Weise befehden. Solange ein 11. September möglich ist, müssen wir wissen, was das Buch der Bücher uns zu sagen hat. Die Situation ist doppelt paradox. Die sich Bekämpfenden berufen sich auf die Religion und wissen in aller Regel nicht einmal, dass sich ihre Religionen gemeinsam auf die biblische Genesis beziehen. Juden, Christen und Muslime haben eine sie vereinigende und von ihnen auch widerspruchslos anerkannte Grundlage. Ihre Heilige Schrift gewinnt dadurch noch einmal an Bedeutung.

Nun ist es nicht einfach, all die Inhalte, Bedeutungen und Botschaften dieses riesigen Werkes zu verstehen, zumal deren Aussagen oftmals auch noch sehr widersprüchlich erscheinen. Wir wollen aber aufgrund der enormen historischen Wirkung der Heiligen Schrift einmal von der Annahme ausgehen, dass die Bibel ein nahezu perfektes Buch ist und von ewigen Wahrheiten und Weisheiten berichtet - ähnlich der Natur, die wir wegen ihrer rätselhaften Vollkommenheit immer von neuem bestaunen. Tun wir das und setzen eine alles einschließende Vollkommenheit voraus, dann müssten wir in all ihren einzelnen Teilen immer die gleichen Gesetze und Weisheiten wiederfinden, die nur immer auf neue, andere Weise verpackt sind. Die zeitliche Abfolge der biblischen Geschichten würde darüber hinaus ein übergeordnetes Entwicklungsgesetz erkennen lassen. Was am Anfang noch sehr komprimiert, kaum wahrnehmbar vorhanden ist, würde sich über die unterschiedlichen Geschichten in all seinen Aspekten entfalten. Andersherum müsste das Gesetz der Gesetze, quasi die »Idee Gottes«, bereits im ersten Satz oder gar im ersten Wort der Genesis in Gänze enthalten sein - analog einem Apfelkern, der die gesamte genetische Anlage eines ausgewachsenen Apfelbaumes bereits in sich trägt. 

Der erste Satz, gleichsam die Kernidee Gottes 

In der Hoffnung auf eine solche Perfektion wenden wir uns dem ersten Satz der Bibel zu und befragen ihn auf seine Botschaft hin, die gleichsam die Kernidee Gottes wäre. Dazu müssen wir vorab etwas ganz Entscheidendes wissen: Die Genesis wurde in der althebräischen Sprache verfasst, in welcher jedem Buchstaben sowohl ein konkreter Zahlenwert als auch ein Sinnbild zugeordnet sind. Zahlenwert und Buchstaben sind im Althebräischen noch identisch. 

Der erste Buchstabe, das Alef (א) war gleichbedeutend mit der Zahl 1, das Beth (ב), der zweite Buchstabe mit der Zahl 2 usw.

       

Die 22 hebr. Buchstaben, ihre Zahlenwerte und Symbolzuordnungen

 

Da jeder Buchstabe bzw. Zahlenwert eine Qualität, d.h. eine bestimmte Bedeutung besitzt, haben sich die Sätze ihren früheren Lesern wesentlich tiefgründiger und aussagekräftiger offenbart. Für sie war die in den Sätzen liegende Abfolge der Buchstaben zugleich eine Abfolge von Zahlen und Sinnbildern. Dem Leser begegnete so eine Dynamik von Sinnbildern, welche den vordergründigen Inhalt des Satzes weiter erklärte und vertiefte.

Wir wollen nun die in den Zahlenwerten und Sinnbildern verborgenen und inzwischen vergessenen Inhalte wiedererwecken, indem wir den Text in die Zahlenfolge rückübertragen. Dabei hilft uns die nebenstehende Tabelle, in der originale Buchstaben- Zahlen- und Sinnbildzuordnungen ersichtlich sind. Das Ergebnis der Rückübertragung zeigt die folgende Abbildung*.

Der erste Satz der Bibel und seine Zahlensprache

Der erste Satz, »Im Anfang schufen die Götter die Himmel und die Erd«, besteht aus 7 hebräischen Wörtern. Das sind 28, also 4 mal 7 Buchstaben, was nicht ohne Bedeutung ist, wie wir noch sehen werden. Die von mir zusätzlich vorgenommene Durchnummerierung sowohl der Wörter als auch der einzelnen Buchstaben ermöglicht es, die in dem ersten Satz vielfältig hinterlegte Zahlenstruktur besser zu überblicken

 Es gibt eine Strategie der Schöpfung. Sie verbirgt sich in der Zahl 4 

Sofort, noch bevor wir uns den Einzelheiten zuwenden können, fällt uns der grundsätzlich symmetrische Aufbau des Satzes ins Auge. Das Symmetriezentrum bildet dabei das 4. "Wort". Fragen wir nach der Bedeutung dieser zentralen Vierzahl dann begegnet uns ihr eigenartig ambivalenter Charakter. Sie ist einerseits ein wichtiges Zentrum, ist aber andererseits mit der üblichen Sprache nicht so ohne weiteres erfassbar, denn sie wird nicht unmittelbar übersetzt, weil sie "sich auf gedankenlogischer Ebene erübrigt", so die Übersetzer*. Dieses 4. Wort besteht auch noch aus 4 Zeichen und obendrein aus der Zahlenkombination »1-400«. Damit aber noch nicht genug der Vierheit. Sie nimmt nicht nur die zentrale Mitte des Satzes ein sondern verweist in allen ihren Aspekten auf sich selbst, also wieder auf die Vier. Somit stellt sie Einheit (1) her. Ihre besondere Verbindung zur Einheit und Ganzheit hebt sie hervor und macht sie zum Zentrum der Schöpfung. Die 1-400 verbindet den ersten Buchstaben (1) mit dem letzten (400). Sie ist das »Alpha und Omega«, das »Ein-und-Alles«, das »Ein-für-alle-Mal«. Sie ist das Zentrum, das »das A und O« der Schöpfung. 

Das Zentrum mit der Zahlenfolge »1-400« steht an der 15. und 16. Stelle. Die Quersumme dieser Ordnungszahlen ist wiederum 4 (denn: 15 + 16 = 31, 3 + 1 = 4). Auch wenn wir die fortlaufende Ordnungszahl 15 und 16 lt. nebenstehender Tabelle in ihre hebräischen Zahlenwerte (Schlange = 60, Auge = 70) übersetzen, erhalten wir die Summe 130, die in ihrer Reduktion auf nur eine Zahl (Quersummenbildung) ebenfalls die 4 ergibt (1 + 3 + 0 = 4)*.

Jetzt erscheint auch das oben schon erwähnte Verhältnis der Anzahl der Wörter zu der Anzahl der Buchstaben von 7 zu 28, nämlich 1:4, nicht mehr zufällig sondern gewollt. Dazu passt, dass die insgesamt 28 Buchstaben aus zweimal 14 bestehen und der linke Symmetrieteil 14 Buchstaben umfasst. Auch hier taucht wieder die Zahl 4 in der Verbindung mit der Zahl 1, dem Sinnbild für Einheit auf.

Die 4 als Symmetriezentrum besagt dem herkömmlichen Wissenschaftler, der die Qualität der Zahlen noch nicht kennt, erst einmal nichts. Ihm sollte aber die symmetrische Struktur des ersten Satzes gerade jenes Buches auffallen, das behauptet, die Strategie der Schöpfung zu offenbaren. Das ist insofern bemerkenswert, da die Symmetrie auch bei der Suche nach den letzten naturwissenschaftlichen Erkenntnissen stets eine entscheidende Rolle spielt. Dass das Symmetriezentrum von einer vielfältig aufscheinenden Vierzahl geprägt ist, mutet nur anfangs seltsam an, hat aber ganz offensichtlich den Sinn, bei all den unterschiedlichen Aspekten der Betrachtung das Einheitliche hervorzuheben. Das Einheitliche, das die Qualität der Zahl 1 zum Ausdruck bringt, ist es, dem die Wissenschaft in der Vielfalt der Natur nachspürt und das Einheitliche ist es, dem alle religiöse Suche gilt. Beide Weltanschauungen, Naturwissenschaft und Religion, belegen diese ominöse, vom menschlichen Geist greifbar gemachte Einheit nur mit unterschiedlichen Namen. Für die einen ist es der Gral, für die anderen die Weltformel. In der Zahlensymbolik ist es die Verbindung der beiden Zahlen 1 und 4.

Was sagt uns das hier vorliegende Symmetriezentrum nun, wenn wir es vor dem Hintergrund der Zahlen- und Sinnbildzuordnung betrachten? Übertragen wir die zentralen Ordnungszahlen 15 und 16 auf ihre allegorische Bildsymbolik, die »Schlange« und das »Auge«, dann offenbart sich der Inhalt dieses zentralen Gesetzes. Es ist »das Auge, welches die sich wandelnde, ständig häutende Schlange sieht«. Eine Schlange zu beobachten, bedeutet »das Wahrnehmen der Wandlung«, das jedenfalls steckt hinter der geheimnisvollen Vierzahl.

Die Symmetrie ist offensichtlich eine der Hauptbotschaften des ersten Satzes, und sie ist verknüpft mit der Vierzahl. Das über die Geometrie einsichtige Symbol der Vierzahl ist das Kreuz mit seinen vier Enden. Das Kreuz besteht aus zweimal zwei sich symmetrisch gegenüberliegenden Polen, und es fasst sie darüber hinaus in einem Punkt zusammen. Kurzum, es ist die Vierheit (4) als Einheit (1), welche das Zentrum bildet.

      
Das Kreuz und seine Symbolik »1 = 4«

Wir kommen bei unserer Betrachtung und Erkenntnissuche zu einem ähnlichen Schluss, wenn wir ganz allgemein das Wesen der Symmetrie hinterfragen. Unter Symmetrie versteht man zwei sich gleichende Teile, die eines sind und sich dennoch in irgend einer Weise voneinander unterscheiden. Eineiige Zwillinge gleichen einander wie ein Ei dem anderen. Und doch sind sie beim genaueren Hinschauen voneinander verschieden. Sie sind trotz ihrer bewundernswerten und im Vordergrund stehenden Einheit Getrennte. Jener zentrale Inhalt findet sich auch wieder im Symmetriezentrum 1-400, wenn wir dieses in seine allegorische Bildsymbolik (s. Tabelle) übertragen. 1 (א) bedeutet das »Haupt des Stieres« und 400 (ב) »Kreuz oder Zeichen«. Übersetzt heißt 1-400, das »Haupt des Stieres wird zum Zeichen«. Was bedeutet das? Das Stierhaupt trägt zwei Hörner. Beide Hörner entspringen ein und dem gleichen Haupt. Sie sind ihrer Art und Wertigkeit gegenüber gleich - nur eben gegeneinander symmetrisch ausgerichtet. Dieses Zeichen ist das zentrale Zeichen des ersten Satzes - und es ist von herausragender Bedeutung, wenn wir feststellen, dass wir bisher die Welt und die Aussagen der Bibel immer unter einem Gut-Böse-Schema gesehen haben.

Wenden wir uns mit diesem Wissen nun den ersten zwei Worten zu, die da heißen "Im-Anfang schufen..." und die Zahlenfolge »2-200-1-300-10-400 2-200-1« bilden. 


Was sagen uns das erste und das zweite Wort der Genesis?

Die Bibel fängt zu unserer Überraschung nicht mit Alef (א), der 1 an, also nicht mit dem Buchstaben und der Zahl, die Gott und seiner Vollkommenheit am nächsten zu sein scheint, sondern mit Beth (ב), der 2. Und die Zweizahl assoziieren wir eher mit dem Zwiespältigen, dem Zwist und dem Diabolischen. Diabolus, der Satan hat zwei Hörner, zwei verschiedene Füße, wovon der eine bezeichnenderweise auch noch ein Zweihufer ist. Er ist der Herrscher der Erde (Off 12,9).

       
Das erste und das zweite Wort der Bibel - eine klare Beziehung

Die außerordentliche Hervorhebung der Zweiheit - was sollte sie anderes bedeuten, als sie im neuen, umfassenderen Licht sehen zu müssen. Was sollte sie anderes bedeuten, als ihr gegenüber neuen Respekt entwickeln zu müssen. Ihre Göttlichkeit ist wahr und heißt konkret: ALLES ist polar! Alles ist zweifacher Natur - und deshalb hat alles «Geschlecht«. Dass das zweite Wort mit dem zweiten Buchstaben des Alphabets beginnt und dadurch symbolisch der Zweiheit und Polarität zugeordnet ist, das haben wir erwartet. Eine Zweiheit (zweites Wort) die mit zwei beginnt empfinden wir als stimmig. Wenn die Genesis nun aber auch das gottesnahe erste Wort mit dem zweiten Buchstaben beginnt und der Zweiheit zuordnet, dann müssen wir umdenken. Dass das zweite Wort - genauer gesagt, der erste Buchstabe des zweiten Wortes - der Zweiheit und Polarität zugeordnet ist, das haben wir erwartet. Eine Zweiheit (zweites Wort) die mit zwei beginnt empfinden wir als stimmig. Wenn die Genesis nun aber auch das gottesnahe erste Wort - genauer gesagt, den ersten Buchstaben des ersten Wortes - der Zweiheit zuordnet, dann müssen wir umdenken. Es lässt sich nicht leugnen, sowohl das Erste (1. Wort), als auch das Zweite (2.Wort) sind Ausdruck von Polarität. Beide beginnen mit ein und der selben Zahlenfolge 2-200-1. Beide verbindet das Polare, d.h. die Zweiheit. 

Schon hier können wir sagen, wir müssen die Zweiheit in unserer Vorstellung rehabilitieren. Wie das geschehen soll, wird uns die weitere Zahlenfolge verraten und wir fragen: Was bedeuten die drei Zahlen in ihrer Abfolge 2-200-1? Sie berichten von der Zweiheit - dem Synonym für Differenzierung - ihrer unabdingbaren Notwendigkeit und der anschließenden Erhöhung der Polarität indem sie zur 200 wird. Dadurch erst und nur dadurch (!), nämlich durch Erhöhung der Polarität, wird Einheit erstellt ( 1). Es gilt demnach nicht die Polarität aus der Welt zu schaffen, sondern das mit ihr geborene Unterscheidungsvermögen (differenzieren, zweimachen) einzusetzen und durch die anschließende Erhöhung der Zweiheit Einheit zu bewirken. Die Anerkennung und nachfolgende Erhöhung der Zweiheit ist die primäre Aufgabe. Was das bedeutet, lässt sich kaum überschätzen. Denken wir nur an all die Dinge, die wir der Zweizahl zuordnen. Es ist nicht nur der Diabolus, sondern grundsätzlich das uns Begegnende, das Andere, das »Du« einschließlich unserer Feinde und Partner. Im Biblischen ist es Adams Weib Eva. Die Spannung zu ihr ist naturgegeben. Über sie erfolgt die weitere Schöpfung, sie gebärt das neue Leben. Eva bedeutet in der hebräischen Übersetzung auch wörtlich »das Leben«.

Das zweite Wort heißt folgerichtig »schuf« (2-200-1). Bemerkenswert ist, dass es ebenso wie das erste Wort die Einheit (--> 1) erstellt! Hier wird deutlich, dass man die gesamte Genesis umfassender, weil auch gegenpolar, sehen kann und schließlich irgendwann auch einmal muss. Das führt zu einer neuen Lesart der Bibel. Ein und die gleiche Sache muss man von der einen und von der anderen Seite sehen. Auf diese Weise wird geschöpft und Einheit erstellt (2 200 1) und das verlorengeglaubte Paradies (1) "zurück erobert". 

Das fällt nicht leicht, denn es verlangt eine echte Auseinandersetzung (Zwist) mit dem Anderen. Das jeweils Andere scheint uns wegen seiner Unvollkommenheit, Nichtgöttlichkeit oder schlicht »Fehlerhaftigkeit« unangemessen oder uns gar zu bedrohen. Davon berichtet das zweite Wort ebenso. Der Zweiheit (zweites Wort) scheint im Vergleich zur Einheit (erstes Wort) etwas zu fehlen (2-200-1-300-10-400). Das, was fehlt, ist wieder ein Dreigliedriges (... 300-10-400), und es ist etwas, das zu dem höchsten aller Werte führt, zur 400. Der Zahlenwert 400 steht für ein Ziel, denn er bildet den Abschluss in der Ordnung der Sinnbilder (s.o. Übersetzungstabelle). Dieser Wert war deshalb ja auch Bestandteil des schon besprochenen Symmetriezentrums, der "Kernidee Gottes" (1-400).

Wir wollen einmal die Dynamik des Zahlenwertes 400 verfolgen und fragen, wo sie erstmals vorkommt, wie sie sich entwickelt, und worin sie endet? Das Fragen nach ihrer Dynamik liegt nahe, da das, was dem zweiten Wort fehlt ein Dreigliedriges (... 300-10-400) ist.  Nach der allgemeinen Zahlensymbolik ist das Prinzip der Dreiheit gleichbedeutend mit Funktion, Dynamik, Entwicklung usw. Auch kommt die 400 dreimal vor. Sie kommt erstmals als 6. Buchstabe vor. Das zweite Mal manifestiert sie sich im schon genannten Symmetriezentrum (1-400), und das dritte und letzte Mal verweist sie wieder auf eine 6, denn die 400 erscheint im 6. Wort. Mit ihrem dritten Erscheinen bildet sie einen harmonischen Abschluss (Triade) und schließt ein funktionelles Dreieck. Wie jedes Dreieck verbindet es zwei voneinander unterschiedene Pole. Hier verbindet es zwei unterschiedliche Existenz- und Bewusstseinsebenen miteinander, nämlich den 6. Buchstaben mit dem 6. Wort. In deren Mitte bildet die 400 außerdem das Symmetriezentrum.

Der 6. Buchstabe und das 6. Wort der Bibel - eine klare Beziehung


 Die Wechselwirkung der 2 mit der 6 

Das dem 2. Wort scheinbar Fehlende ist eine Dynamik (Dreigliedrigkeit). Sie führt zur 400, zum höchsten aller symbolischen Werte. Die 400 ist die höchste, vorstellbare Vollkommenheit. Dieses Fehlen, dieser scheinbare Mangel der Zweiheit verhindert jedoch keineswegs die Entstehung jener Vollkommenheit. Dieses "Fehlen" im zweiten Wort, dieser scheinbare Mangel der Zweiheit verhindert jedoch keineswegs die Entstehung jener Vollkommenheit. Die 400 entwickelt sich dennoch fort und erreicht im 6. Wort ihre Vollendung. Es scheint so, als ob in der Zwei ein Verhalten (Zurückhalten) in der Dynamik oder gar eine rückwärtige Bewegung stattfindet, die notwendig ist, um die Vollendung in der 6 zu bewirken. Wir kennen solche Mechanismen. Wer mit einem Bogen einen Pfeil in ein Ziel befördern will, der spannt den Bogen und bewegt kurzfristig den Pfeil etwas in die entgegengesetzte Richtung. Die erzeugte Spannung, ist eine notwendige Polarisierung (2), um das entfernte Ziel zu erreichen. Die Polarisierung erfüllt sich in der nachfolgenden Bewegung, welche der 6 entspricht. Die Zwei entspannt und erfüllt sich im Geschehen der 6.

Die 6 bringt die bis dahin verborgene Vollkommenheit zur sichtbaren Erscheinung. Die allgegenwärtige Existenz der Polarität hatte zwischendurch einen Augenblick etwas anderes glauben lassen. Das Fehlende in der Zweizahl ( ... 400) erscheint nicht zufällig erstmals im 6. Buchstaben und taucht nicht zufällig im 6. Wort wieder auf (6-1-400). Jenes dritte Auftauchen der 400 ist gekennzeichnet durch eine Dreigliedrigkeit und kommt zustande durch die verbindende Funktion des Wortes »und«. Die »Verbindung«, das »Zusammenbinden« ist es, was die 6 zur Anschauung bringt. 1-400 ist die Kernidee und das alles verbindende Glied. Die erste konkrete Verbindung ist die zwischen "Himmel »und« (6-1-400) Erde".

Die durch das erste Wort oder durch den ersten Satz übermittelte Urbotschaft beginnt mit dem "Prinzip 2" und mündet in das "Prinzip 6". Was mit zwei beginnt, das endet und erfüllt sich in der Sechs. So erscheint es logisch, dass sowohl das erste Wort aus 6 Buchstaben besteht, als auch der erste Satz aus 6 Wörtern. Das ist eine Urbotschaft, und sie entfaltet sich in all ihren Aspekten in den Geschichten der Bibel. Was hier im ersten Wort angelegt ist und sich bei der Betrachtung des kompletten ersten Satzes deutlicher offenbart, erfährt in der Erzählung von der göttlichen Schöpfung in 6 Tagen eine weitere Ausformung. Die göttliche Schöpfung der Welt in 6 Tagen enthält die gleiche Urbotschaft. Am Ende jedes Schöpfungstages steht geschrieben "und siehe es war gut ...". Der zweite und der sechste Tag aber fallen aus diesem Muster heraus. Am Ende des zweiten Tages fehlt dieser hervorhebende Zusatz. Diesem Tag, so könnte man meinen, scheint ein Mangel anzuhaften. Am 6. Tag jedoch wird er mehr als ausgeglichen. Dort heißt es nämlich "und siehe, es war SEHR gut".

Summa summarum: Schöpfung heißt polarisieren (s. bara = 2-200-1). Weil die Schöpfung in symbolischen 6 Tagen erfolgte, ist sie vollkommen. So wird auch die Polarität von Adam und Eva im Sex vervollkommnet.

Die Bibel ist das Buch der Polarität. Sie beschreibt das Gesetz der Entwicklung. Man kann das Gesetz je nach Wissensstand dem ersten Buchstaben, dem ersten Satz, der ersten Geschichte oder dem ersten in sich abgeschlossenen Buch, der Genesis entnehmen. Im Laufe der Entfaltung der Schrift wird man nichts anderes finden als immer das gleiche Gesetz. Alle Teile sind in sich abgeschlossen und bilden dennoch das jeweilige Samenkorn für eine nächst höhere Runde der Entfaltung. Insofern ist das jeweils Dargelegte stets eine Hälfte eines noch höheren Ganzen. Leben und Entwicklung entpuppen sich als ein Prinzip ohne Ende. 

       

Die russiachen Puppen - ein Schichtmodell

Die Wahrheiten der Bibel gleichen dem Schichtmodell der russischen Puppen (Matrjoschka).

Die verborgene Einheit und die allgegenwärtige Zweiheit. 

Der erste Satz der Bibel beschreibt die Vollkommenheit, und das Gesetz des Lebens. Es verkörpert zugleich die Qualität des Polaren und "Halben". Der erste Satz besteht aus 11 unterschiedlichen Buchstaben. Das ist genau die Hälfte aller 22 hebräischen Buchstaben aus welchen die Genesis geschrieben ist.

Das Geheimnis und die Schwierigkeit im Umgang mit der Bibel ist ihre vollkommene Ambivalenz. Wer die Bibel liest sucht die Ordnung, Frieden und Harmonie. Kurzum, er sucht die Einheit in der Vielheit in der Zerrissenheit des Lebens. Finden wird er jedoch erst einmal die allgegenwärtige Zweiheit. Die Einheit ist verborgen. Sie zu finden verlangt sein Tun (2-200-1).

Nach einiger Aktivität und der vorübergehenden Enttäuschung, dass gerade die Heilige Schrift nicht mit der Eins anfängt, findet er das Gesuchte schon im ersten Satz. In all seinen Wörtern ist eine Eins enthalten - im ersten Wort sogar zwei (1 + 10)! Die Eins, das Symbol für Einheit, Ganzheit und Vollkommenheit ist allgegenwärtig! Aus der alles einschließenden Einheit kann nichts herausfallen. Die Vielheit der Entwicklungen spielt sich innerhalb der beschützenden Einheit ab. Aus diesem Grund heißt die aus dem Hebräischen kommende Übersetzung auch »Im Anfang schufen...« und nicht »Am Anfang«, wie man gelegentlich bei neueren Übersetzungen liest.

Die genaue Übersetzung des ersten Satzes birgt noch eine Schwierigkeit, der viele Übersetzer aus dem Wege gegangen sind und bewusst falsch übersetzen. Wie wir wissen, handelt es sich bei den drei abrahamitischen Religionen, dem Judentum, dem Christentum und dem Islam um monotheistische Religionen. Und doch berichtet der erste Satz ihrer Heiligen Schrift vom Plural der Götter. Exakt übersetzt heißt es tatsächlich »Im Anfang schufen die Götter die Himmel und die Erde« und nicht etwa »... schuf Gott den Himmel ...«, wie wir sooft lesen. So sehr das den Bibelleser am Anfang stört, so konsequent passt es zu dem hier Erörterten. Am Anfang sind wir mit einer göttlichen Vielheit konfrontiert. Die ersehnte Einheit verlangt unser Tun - ein Bewusstwerden unserer. Das Funktionsprinzip dorthin ist die Sechs. Sie verbindet die Gegensätze »Einheit« und »Gespaltenheit«. Aus diesem Grunde kommt die Eins nicht nur in jedem Wort des ersten Satzes vor sondern die Eins steht mit der Sechszahl ebenso wie die Zweizahl in einem klaren Zusammenhang:

Die Wechselwirkung der 1 mit der 6

Die 1 ist insgesamt 6 mal vorhanden und die 6 einmal und das im 6. Wort. Die Zusammengehörigkeit und Wechselwirkung von 6 (Sex) und 1 (Einheit) fallen hier auf. Sie entspricht dem Lebensprinzip: 6 (Sex) macht 1 (Einheit) und die 1 (Einheit) macht 6 (Sex) mit Hilfe ihrer Teilung (Polarität).

Wenn wie hier die Eins sechsmal vorkommt und die Sechs einmal, dann würde man erwarten, dass die 6 auch im ersten Wort vorkommt. Das tut sie. Doch sie tut es eben noch verborgen. Das erste Wort besteht deshalb aus 6 Buchstaben.

     
Das erste Wort »Im Anfang« ... und seine Zahlen- und Bildsymbolik

Das erste Wort »Im Anfang« ... 

Es beginnt mit 2 und führt zur 6.


Das Geheimnis der Symmetrie ist das Geheimnis der Gleichheit in der Ungleichheit

Am Schluss möchte ich noch einmal auf die schon erörterte Symmetrie des ersten Satzes eingehen. Sie macht das Wesen der Schöpfung aus. Symmetrie bedeutet, die gegensätzlichen und doch ähnlichen Pole zusammenzusehen. Die Unterscheidung kann dabei eine auf gleicher Ebene sein, wie die zwei Hörner des Stierkopfes, die sich nur in ihrer Horizontalität unterscheiden. Sie kann aber auch eine vertikale sein, die eine hierarchische Unterscheidung verlangt, wie beispielsweise die beiden Einsen der Zahl 11. Trotz der formalen Gleichheit beider Einsen unterscheiden sie sich in ihrer Wertigkeit. Die Symmetrie fasst sie dennoch zusammen.

Das Prinzip der Symmetrie fanden wir in den ersten beiden scheinbar ungleichen Worten, die schließlich doch gleich waren, weil sie beide mit der gleichen Dreiheit von Zahlen begannen (2-200-1 ) und beide zur Zahl 400 führten, dem Sinnbild der irdischen Vollkommenheit.

Das Prinzip der Symmetrie finden wir ebenso in der Struktur des ersten Satzes. Er ist symmetrisch aufgebaut, obwohl auf seiner rechten Seite neben dem Symmetriezentrum 1-400 nur 12 Buchstaben stehen anstatt 14. Die 14 Buchstaben links verkörpern das Gesetz 1=4, d.h. »Einheit gleich Vielheit«. Rechts stehen 12 Buchstaben. Die Zahl 12 ist die "Zahl der Ordnung". In ihr begegnen sich Ganzheit (1) und Gebrochenheit (2), und sie bilden darüber hinaus in einer sichtbaren Hierarchie eine neue, größere Einheit*. Die auf der linken Satzseite dominierende 14 und die rechts stehende 12 bringen den gleichen Sachverhalt zum Ausdruck. Die von der 14 metaphorisch ins Bild gesetzte "Einheit in der Vielheit" ist gleichbedeutend mit der von der 12 ins Bild gesetzten Ordnung der Einheit von Ganzheit (1) und Gebrochenheit (2). Links und rechts, beide voneinander unterschiedene Seiten bedeuten das Gleiche. Sie sind EINES. Sie sind eben symmetrisch, und sie werden durch das nicht unmittelbar übersetzbare und körperlich nicht direkt greifbare Symmetriezentrum 1-400 zusammengehalten.Die 12 auf der rechten Seite ist die »Zahl der Ordnung«. In der 12 begegnen sich Ganzheit (1) und Gebrochenheit (2) und bilden in ihrer sichtbaren Hierarchie eine neue, größere Einheit.

Einem weiteren Symmetriegeschehen begegnen wir bei der summarischen Betrachtung des aus Zahlen bestehenden ersten Satzes. Addieren wir all seine Zahlenwerte, dann ergibt sich die Zahl 2701. Man kann ein weiteres Mal staunen. 2701 ist das Produkt einer Symmetrie, nämlich 37 x 73.

Die Symmetrien des ersten Satzes sind damit noch nicht erschöpft. Sie gehen noch weiter, und man findet immer neue. Links des Symmetriezentrums stehen exakt 9 verschiedene Buchstaben. Ebenso befinden sich rechts vom Symmetriezentrums exakt 9 verschiedene Buchstaben. Das ist nicht allein der Symmetrie wegen bemerkenswert. Wie wir wissen, setzen sich die 22 Buchstaben des hebräischen Alphabetes aus den grundsätzlichen Zahlenarchetypen zusammen, und davon kennt unser Zahlensystem strenggenommen nur 9. Die Buchstaben 10 bis 22 mit ihren Zahlenwerten 10 bis 400 sind Wiederholungen der vorangehenden Archetypen 1 bis 9 in der nächsten Zehner bzw. Hunderterebene. Also auch bezogen auf die Zahlenarchetypen herrscht Symmetrie und auf beiden Seiten eine Art Vollkommenheit.

7 dieser 9 Archetypen kommen jeweils auf der gegenüberliegenden Seite vor. Auch dieser Zusammenhang ist bemerkenswert, denn die Zahl 7 hat ihrem Charakter nach eine Spiegelfunktion und verweist stets auf eine gegenüberliegende Existenz.

Fragen wir nach der Unterscheidung der auf der linken und rechten Seite vorkommenden Buchstaben, dann stellen wir fest, dass sowohl links als auch rechts genau 2 Archetypen stehen, die nur auf dieser jeweiligen Seite vorkommen (links: 2, 30) (rechts: 6, 90). Zwei steht archetypisch für den Begriff des »Unterscheidens«. Also auch hier dürfte es sich kaum um einen Zufall handeln.

 

Die Folge der Symbolbilder - eine klare Botschaft.

Bisher haben wir vorwiegend die Zahlen für die Interpretation des ersten Bibelsatzes herangezogen. Da jeder Zahl ein Symbolbild entspricht, können wir ebenso die Folge ihrer Symbolbilder interpretieren. Dabei ergibt sich der gleiche, bisher schon anhand der Zahlen beschriebene Inhalt. Die Symbolbilder erschließen darüber hinaus zusätzliche Bedeutungsebenen und schaffen weitere Klarheit im Verständnis des Textes.
Die Bilderfolge des ersten Wortes ist:
»Haus Kopf Stierhaupt Gezähntes Hand Kreuz.«

   Die Bedeutung des Symbols »Haus« bliebe unklar, wenn wir nicht die Qualität der Zweizahl hinzuziehen würden. Ein Haus ist ein von der Unendlichkeit des Raumes abgespaltener Teil des Ganzen. Die Grenzziehung, Polarisierung und Unterscheidung macht die Qualität eines »Innen« greifbar. Aus diesem Grund wird das Beth, die Zahl 2 bzw. das Haus mit dem Wort »im« übersetzt (Im Anfang ...).    

   
Das erste Wort der Bibel »Im Anfang ...« in seiner Zahlen- und Bildsymbolik
Das erste Wort der Bibel
»Im Anfang ...«
in seiner Zahl- und Bildsymbolik

 

   Der »Kopf« bezieht sich auf das Denkvermögen des Menschen. Das Symbol greift in seiner Bedeutung die Symbolik des Hauses auf und stellt es in einer nächsthöheren Entwicklungsstufe dar. Das Denken des Menschen ist ebenso wie das Haus ein »Abgrenzen und Differenzieren«. Während das Haus körperlich gegenüber der Umwelt abgrenzt, so grenzt das Denken geistig gegenüber der Umwelt ab. Im Kopf des Menschen wird das Prinzip Haus veredelt.   

   Das »Haupt«  ist das Haupt eines Stieres. Es symbolisiert einerseits eine Priorität - die in allem und für alles maßgebliche Hauptsache. Die ihr entsprechende Zahl 1 macht das deutlich. Sie ist in allen anderen Zahlen enthalten. Ohne sie gäbe es die Vielheit der Zahlen nicht. Ihr entspringt - hier in Form der Hörner - eine Teilung, eine Polarität. Sie fasst andererseits die ihr entspringenden Pole wieder sicher zu einer Einheit zusammen. Diese Hauptsache und Einheit ist ihrem Grunde nach eine polare aber vor allem gleichzeitig auch eine zusammenfassende. Ihr Hauptaspekt ist somit ihre »Funktion«. Strenggenommen ist sie eine »Drei-Einheit«  - analog einem Dreieck.

In der Bilderfolge steht sie an der funktionellen, dritten Stelle und repräsentiert die Einheit. Sie fasst die vorangehenden hierarchischen Qualitäten Haus und Kopf zusammen, die beide auf unterschiedlichen Ebenen ein Differenzieren darstellten. Durch ihr Wirken (Funktion) kann das Differenzieren und Polarisieren nicht entarten, denn es steht im Dienst des Zusammenfassens und Vereinigens.

   Die »Zähne«  oder das Gezähnte symbolisieren, wie ihre Symbolzahl 300 erkennen läßt, eine Funktion. Das teilt sie mit ihrer Vorgängerin (Haupt). Sie unterscheidet sich von ihr jedoch wie die Theorie von der Praxis oder die Potentialität von der Wirkung. Bei dem Symbol der Zähne handelt es sich um eine der Ganzheit dienende und somit integrierende Funktion. Das Räderwerk der konkreten Schöpfung kommt durch sie zum Laufen.

Die Zähne zerkleinern und spalten zwar anderes Leben, doch stets im Sinne der Höherentwicklung. Das Zerkleinern der Nahrung dient dem Wachstum und der Entwicklung sowohl des einzelnen als auch des Ganzen.

Mit diesem an vierter Stelle stehenden Zeichen wird ein erstes Konkretes für die Welt geschaffen. Es ist zwar noch kein Konkretes im Sinne eines körperlich Greifbaren aber doch eine konkret definierte und erkennbare Funktion, die fruchtbringende Wirkungen hervorbringt.

   Das Symbol der »Hand» bedeutet »Handeln - bewusst zugreifen«. Die über das Denken und seiner bewusst spaltenden und wieder vereinigenden Funktion hervorgebrachte Fähigkeit schafft eine neue Ebene, so, wie auch mit der der Hand zugehörigen 10 eine neue Zahlenreihe beginnt. Das bewusste "Handeln" des Menschen ist ein Eingreifen, dass sich wesentlich vom unbewussten "Ackern" und "Beackern des Stieres" unterscheidet.

Hier an dieser fünften Stelle des ersten Wortes wird ein neues Bewusstsein wirksam.

   Das »Kreuz« symbolisiert den letzten der 22 Buchstaben und somit die höchste Entwicklung der sichtbaren, materiellen Welt. Seine Bedeutung wird auch als »Zeichen« widergegeben. Das Zeichen oder Symbol ist eine Leistung des menschlichen Geistes. Der Geist vermag die konkrete, materielle und den Tod hervorbringende Welt zu transzendieren. Der menschliche Geist erkennt das Gesetz der Materie (das Gesetz 1=4) und kann es dadurch überwachsen, d.h. sich über es erheben. Das Zeichen und Symbol stellt die Verbindung zur Ebene jenseits der Natur her. Der menschliche Geist ist insofern fähig, "übernatürlich" und "künstlich" zu handeln. Das kann er, weil er in seinem Denken und Handeln das größere Ganze bewusst mit einschließt. Kunst und die Religion bringen das zum Ausdruck.

Die Vier, das Kreuz der Erde wird weder geringgeschätzt noch umgangen sondern als Zeichen bewertet, benutzt und überwachsen. Das Neue Testament beschreibt in der Kreuzigung Christi diese Symbolik in all ihren Details.

 

Zusammenfassung des ersten Wortes

Die Sinnbildbedeutung des ersten biblischen Wortes, das »Im Anfang« bedeutet, kann man wie folgt zusammenfassen:

Das Prinzip der Trennung und Abgrenzung (2, Haus) schafft einen Innenraum. Wird er durch den Geist des Menschen (200, Kopf) benutzt, dann veredelt er dieses Ur-Prinzip und lernt zu unterscheiden, zu differenzieren. Das führt zur Einheit der unterschiedlichen Ebenen - der Ebenen von Gott und Mensch. Der Mensch wird dadurch - ähnlich Gott - potentiell funktionsfähig. Aus der Potentialität wird dann das Prinzip der Wirkung manifestiert (300, Zähne). Diese integrierende, ineinandergreifende Funktion von Spalten und anschließendem Verbinden ist die konkrete die Basis der Schöpfung. Nun folgt notwendigerweise das konkrete und bewusste Handeln des Menschen als praktische Umsetzung (10, Hand). Die Quintessenz des Durchschauens der Gesetze und der Erde machen alle ihre Erscheinungen zu Zeichen (400, Kreuz). Insofern gibt es keinen wirklichen und endgültigen Tod - nur Wandlungen.
Die Bilderfolge des zweiten Wortes ist eine verkürzte Wiedergabe des ersten Wortes: 
»Haus Kopf Stierhaupt Gezähntes   Hand   Kreuz

Eine Erklärung der Symbolfolge erübrigt sich somit. Von Bedeutung ist lediglich das Fehlende gegenüber dem ersten Wort, das wir uns noch einmal genauer anschauen wollen.

Dem Zweiten, der biblischen Entsprechung zu Eva, fehlt scheinbar die "rechte Funktion" (300), das bewusste Handeln (10) und das abstrahierende Durchschauen der Natur (400) mit seiner bewussten Gesetzes- oder besser Gebotserfüllung. Eva, die zweite Menschschöpfung funktioniert nicht in der Konsequenz, wie sie das erste Wort vorgibt. Das macht sie scheinbar zur "Verfehlenden".

       
Das zweite Wort »schuf ...« und seine Zahlen- und Bildsymbolik

Das zweite Wort der Bibel:

»schuf ...«

in seiner Zahlen- und Bildbedeutung

 

Der wichtige Zusatz "scheinbar" ergibt sich bereits aus dem ersten Satz der Bibel. Spätestens in seinem 6. Wort wird klar, dass dieses scheinbare Fehlen einen höchsten Sinn hat und der Entwicklung dient. Das Fehlen und Verfehlen ist ein solches nur aus der Sicht der Eins alias des ersten Wortes*. Dort aber sind alle Informationen enthalten. Dort wird dargelegt, wie man mit Unterscheidungen umgeht, welchen Sinn sie haben und was sie vonseiten des ersten Wortes (von der "Eins", d.h. von Adam her) erfordern. Offen beleibt lediglich die Frage, ob die Adams der Welt diese Leistungen auch erbringen.

 

 Das »Buch der Widersprüche«, Resümee und Ausblick 

Die Bibel mutet uns einiges zu. Sie beginnt mit dem zweiten, dem diabolischten aller Buchstaben. Sie tut das nicht zufällig und greift unter den 22 althebräischen Buchstaben explizit das Beth heraus, um es an den Anfang zu stellen. Der somit die Polarität hervorhebende Anfang sagt uns: Die Bibel ist das "Buch der Widersprüche". Wer den Glauben und die Einheit sucht, den schreckt das ab. Es ähnelt den oft in Stein gehauenen Dämonen an den Portalen von Kathedralen. Die Dämonen flößen den Besuchern erst einmal Angst ein bevor sie in das Heiligtum hineinkommen.
      "Ein Dämon - das Außen von Notre Dame de Paris"

Die Widersprüche sind eine Tatsache der Welt und eine Tatsache in der Bibel. Doch die Bibel lehrt uns auch den Umgang mit den Widersprüchen. Viele haben sich wegen der offensichtlichen Widersprüche von der Bibel ab und den Naturwissenschaften zugewendet. Die Naturwissenschaften, insbesondere die Mathematik leben davon, die Widersprüche in ihren Gleichungen zu beseitigen. Die Bibel aber macht das, wie wir gesehen haben, noch viel allgemeiner und umfassender, denn sie macht es mit Hilfe universeller Urprinzipien. Dadurch erlangt sie eine Universalität wie sonst keine unter den Wissenschaften. Ihre inhaltlich zeitlose Relevanz macht sie lebensnah und bedeutend - natürlich nur, wenn wir ihre Sprache verstehen. Ist das aber gegeben, dann halten ihre Aussagen jedem aufs Detail gerichteten und noch so zergliedernden wissenschaftlichen Blick stand.

Die Bibel geht direkt und ohne Umschweife auf das größte aller Problem zu. Sie lehrt den Umgang mit dem Anderen (2), den Umgang mit dem Du. Bereits das in sich vollkommene* erste Wort oder der in sich abgeschlossene erste Satz enthalten alle zur Orientierung notwendigen Weisheiten - wenn auch nur prinzipienhaft, so doch zeitlos und universell.

Unser kultureller Umgang mit dem Du hingegen ist für die Zeit einer weltweiten Globalisierung unzureichend. Das Judentum, das Christentum und der Islam lassen sich nicht einmal in Frieden leben, und wir erfahren zunehmend einen Kampf der Kulturen. Die Mehrheit seiner Anhänger weiß paradoxerweise nichts von ihrer gemeinsamen, sie vereinigenden Grundlage, der Genesis. Die Wiedererweckung und Rückbesinnung auf dieses alte Wissens ist im wahrsten Sinn des Wortes notwendig.

Die Herausforderung ist ganz konkret: Wissenschaftler und Theologen müssen gemeinsam darüber nachdenken, ob sie nicht naturgegeben über ein gemeinsames (Zahlen-)Wissen verfügen, welches unsere Kulturen und ihre ältesten Zeugnisse hervorgebracht hat. Nur sehr wenige von ihnen ignorieren die phantastische Ordnung der Schöpfung. Liegt es nicht auf der Hand, dass auch die menschliche Intelligenz eingebettet ist in ein universelles Gesetzeswerk nach dem sich das gesamte Universum organisiert? Die Organisation muss demnach Wurzeln haben, die vor die Existenz der Materie zurückreichen und die auf geistigen Prinzipien beruhen.

Unsere Zeit hat die einstmals vorhandene, traditionelle und kulturstiftende Deutungskompetenz eingebüßt. Sie leidet unter der Entwertung von Symbolen. Die Symbolwerte sind erodiert, weil sie mit der Herrschaft der Mathematik von dem Ur-Ordnungssystem der Zahlen getrennt wurden. Die verbliebenen und heute beliebig anmutenden Restsymbole stehen nicht mehr im Einklang mit dem Bildungsstand der Menschen und verschwinden in einem esoterischen Nebel.

Die Grundlage der Globalisierung ist die Förderung des Zusammenhalts unterschiedlicher Lebenskonzeptionen und Kulturkreise. Wenn das gelingen soll, dann brauchen wir eine gemeinsame Sprache, die wegen der enormen kulturellen Unterschiede übergeordneter, d.h. symbolischer Natur sein muss und darüber hinaus gelehrt werden kann - wie das Wissen über die Symbolik der Zahlen.

Das von mir vorgestellte Wissen spaltetet in zweifacher Hinsicht. Es konfrontiert sowohl die alten Glaubenskonfessionen als auch das gängige Wissenschaftssystem, als überholte und erweiterungsbedürftige, dogmatische Glaubensgemeinschaften. Meine Absicht aber ist eine verbindende, denn ich möchte zu einem dritten Punkt anregen, der eine fruchtbare Entwicklung möglich macht und schon im ersten Satz der Bibel aufs genaueste beschrieben ist.

Kontakt: stelznerzahlen.com          [ bitte durch @ ersetzen ]